Excel passt die Bezugsart an - und die Welt steht still.

Zeilennummern und Spaltenbuchstaben, Bezüge und Formeln wie "=A1+A2". Das könnte sich ändern.

Meine Excel Benutzeroberfläche zeigt nach einem Update keine Spaltenbuchstaben mehr. Nun stehen da ebenfalls Zahlen:

Die Formeln sind nun in einem anderen Format (Z1S1-Bezugsart - Englisch: R1C1 Reference). Wer VBA-Makros kennt, kennt auch diese Bezugsart. Eine Formel wie "=D2+D3" in Excel einzugeben, resultiert in einem Namensfehler:

Immerhin: Einerseits werden bestehende Formeln auf diese Bezugsart angepasst. Andererseits lässt sich diese Bezugsart unter den Excel-Optionen (Reiter "Formeln") deaktivieren (Z1S1-Bezugsart). Situation behoben? Nicht zwingend längerfristig. Diverse Implementierungen & Skripts könnten von dieser Änderung und solchen Auto-Updates betroffen sein.

Hier lässt sich die Bezugsart deaktivieren:

Somit sind die Formeln und auch die Excel Benutzeroberfläche (Spaltenbuchstaben) wieder wie bisher:

ExcelLegacyBezug

Statistikformeln und Datenanalyse

Datenanalysen sind in vielen Bereichen unverzichtbar geworden. Um das volle Potenzial von Excel auszuschöpfen, ist es wichtig, einige grundlegende Statistikformeln zu verstehen. In diesem Blogbeitrag stelle ich Dir einige wichtige Formeln vor, erläutere ihre Syntax und zeige jeweils zwei mögliche Anwendungsfälle auf.

Standardabweichung (STABW)

Die Standardabweichung ist ein Mass für die Streuung von Datenpunkten um den Durchschnitt (auf die wohl allbekannte Formel "MITTELWERT" gehe ich hier nicht ein), wobei es eine Unterscheidung zwischen STABW.N (Grundgesamtheit) und STABW.S (Stichprobe) gibt.

Syntax

=STABW.S(Zahl1; Zahl2; ...)

Die Funktion berechnet die Standardabweichung einer Gruppe von Zahlen.

Anwendungsfälle

  1. Qualitätskontrolle: In der Produktion kann die Funktion verwendet werden, um die Streuung von Produktionsmessungen zu analysieren und die Qualität zu überwachen.
    Beispielsweise: "=STABW.S(3; 4; 2; 5; 3)"
  2. Finanzanalyse: Bei der Analyse von Finanzdaten kann die Standardabweichung verwendet werden, um das Risiko einer bestimmten Investition zu bewerten.

Korrelationskoeffizient (KORREL)

Der Korrelationskoeffizient misst die Stärke und Richtung der linearen Beziehung zwischen zwei Variablen respektive zwei Bereichen.

Syntax

=KORREL(Matrix1; Matrix2)

KORREL berechnet den Korrelationskoeffizienten zwischen zwei Datenbereichen.

Anwendungsfälle

  1. Marktforschung: In der Marktforschung wird der Korrelationskoeffizient verwendet, um die Beziehung zwischen Werbeausgaben und Verkaufszahlen zu analysieren.
    Beispielsweise: "=KORREL(A2:A13; B2:B13)", wobei Spalte A die Werbeausgaben für 12 Monate beinhaltet, Spalte B die Verkaufszahlen.
  2. Sportanalyse: Bei der Analyse von sportlichen Leistungen zeigt der Korrelationskoeffizient den Zusammenhang zwischen Trainingsstunden und Leistungsergebnisse auf.

Quantile (QUANTIL.INKL)

Die QUANTIL.INKL-Funktion gibt den Wert zurück, unter welchem eine gegebene Prozentsatzmenge der Daten liegt.

Syntax

=QUANTIL.INKL(Bereich; K)

Die Funktion QUANTIL-INKL gibt das Quantil (K) einer Datenmenge zurück, wobei K im Bereich von 0 bis 1 liegt. Das Quantil entspricht dem Wert, unter welchem eine bestimmte Prozentsatzmenge der Daten fällt. (Es gibt zudem die Option "QUANTIL-EXKL", wobei K ausgeschlossen und nicht eingeschlossen ist.)

Anwendungsfälle

  1. Einkommensverteilung: Um das k-te Quantil des Einkommens in einer Bevölkerung zu berechnen.
    Beispielsweise: "=QUANTIL.INKL(A2:A100; 0.9)"
  2. Leistungsanalyse: Um den unteren Leistungsstand zu identifizieren, kann das 25. Quantil von Prüfungsergebnissen ermittelt werden.

Regressionsanalyse (RGP)

Die RGP-Funktion führt eine einfache lineare Regression durch und gibt eine Analyse der Regressionsstatistik zurück. Dies dient zur grafischen Darstellung der linearen Beziehung einer unabhängigen und einer abhängigen Variablen.

Syntax

=RGP(Y-Werte; X-Werte; Konstante; Statistik)

Die Funktion berechnet die Regressionsstatistik für eine Gruppe von Datenpunkten und gibt verschiedene Statistiken zurück, einschliesslich der Regressionsgeraden und dem Bestimmtheitsmass (R²).

Anwendungsfälle

  1. Verkaufsprognose: Um den Zusammenhang zwischen Werbeausgaben (X) und Verkaufszahlen (Y) zu analysieren und darzustellen, kommt die Regressionsanalyse (RGP-Funktion) zum Einsatz.
    Beispielsweise: "=RGP(B2:B13; A2:A13; WAHR; WAHR)", wobei Spalte A die Werbeausgaben für 12 Monate beinhaltet, Spalte B die Verkaufszahlen.
  2. Wettervorhersage: Meteorologen verwenden die Funktion, um den Zusammenhang zwischen der Temperatur (X) und der Niederschlagsmenge (Y) zu untersuchen.

Die Anwendung dieser Formeln erweitert Deine Fähigkeit in der Datenanalyse mit Excel und ermöglichen es, fortgeschrittenere Einblicke in Deine Daten zu gewinnen. Experimentiere mit verschiedenen Datensätzen und passe die Formeln auf Deine spezifischen Analyseanforderungen an.

Zellen mit Formeln schützen

Nehmen wir an, Du möchtest ein Spesenformular generieren. Unbedingt vorhanden sein muss eine Kilometerabrechnung für Fahrten mit einem Privatwagen sowie unterschiedliche Mehrwertsteuersätze. Im besten Fall werden solche Berechnungen direkt im Formular hinterlegt, ohne dass der Benutzer viel überlegen und selbst kalkulieren muss - somit reduzierst Du potentielle Fehler im Vornherein. Ob man dadurch gewisse Checks vernachlässigt und etwas übersieht, das ist ein ganz anderes Thema. Wie dem auch sei: Da an allen Formeln nichts mehr geändert werden soll, wollen wir diese Zellen spezifisch schützen. Dazu gehst Du wie folgt vor:

  • Markiere zuerst Dein gesamtes Tabellenblatt ("CTRL + A" oder im linken oberen Rand neben Spalte A und Zeile 1) und gehe mittels Rechtsklick in die Optionen "Zellen formatieren". Unter dem Register "Schutz" kannst Du zunächst für sämtliche Zellen das "Gesperrt" entfernen:

ZellenFormatierenGesperrt

  • Als Nächstes stelle bitte sicher, dass nach wie vor alle Zellen markiert sind. Gehe dann mittels "CTRL + G" in den "Gehe zu ..."-Dialog und dort auf "Inhalte..." (alternativ kannst Du mit der Maus via "Start" → "Suchen und Auswählen" → "Inhalte auswählen" dorthin gelangen). Wähle die Option "Formeln" aus und klicke auf OK. Nun sind in Deinem gesamten Tabellenblatt alle Zellen mit Formeln selektiert worden.

InhalteFormeln

  • Gehe wie in Schritt 1 erneut in die Zellenformatierung (das geht übrigens auch mit der Tastenkombination "CTRL + 1") und setze den Haken bei "Gesperrt" für diese Zellen im Register "Schutz" erneut.
  • Daraufhin aktivierest Du den Blattschutz im Menüband unter "Überprüfen" → "Blattschutz aktivieren" und entfernst den Haken bei "Gesperrte Zellen auswählen":

BlattSchutzGesperrteZellen

Nach diesen wenigen Schritten können generell die Zellen mit Formeln nicht mehr bearbeitet und selektiert werden.