"For"-Loop in VBA

Bei Makros kann man jeden Befehl einzeln programmieren oder aufzeichnen. In einer ersten Einführung in die VBA-Umgebung habe ich Dir gezeigt, wie Du mit dem Makro-Rekorder arbeiten kannst und schnell zu mehr Code kommst. Sich wiederholende Befehle kann man selbstverständlich alle einzeln in Code schreiben. Es ist jedoch deutlich übersichtlicher, wenn Du Wiederholungen mit sogenannten Loops (Schleifen) programmierst. In diesem Beitrag möchte ich Dir die "For"-Schleife zeigen.

Mit diesem Loop kannst Du einen Befehl x-beliebig ausführen lassen. Mit dem nachfolgenden Code wird im Bereich A1:A10 jeweils "Mein erster Loop" geschrieben:

For x = 1 To 10
Cells(x, 1) = "Mein erster Loop"
Next

Betrachten wir die einzelnen Bestandteile genauer: Der Loop beginnt mit "For". Danach verwenden wir X als Variable, beginnend bei 1 bis 10. In der zweiten Code-Zeile verwenden wir "Cells" - also Zelle. In Zelle "x, 1" soll unser Text geschrieben werden. Wichtig zu beachten ist, dass in "Cells" die Reihenfolge gegenüber Excel umgekehrt ist - es beginnt hier mit der Zeile (Row), danach wird erst nach der Spalte (Column) gefragt. In Excel ist zuerst die Spalte und dann die Zeile anzugeben (beispielsweise A1). Der Befehl "Next" erweitert das X um eins und die Schlaufe wird erneut durchlaufen. Probier es mal aus und führe Dein Makro mit F8 Schritt für Schritt aus. Du kannst mit dem Cursor auf X bleiben, dann zeigt es Dir jeweils den aktuellen Wert der Variable an. Zu Beginn ist dies "x = Leer", danach nimmt es die Werte 1 bis 10 an.

Weitere Anwendungsbereiche

Abhängig von Deinem spezifischen Makro kann diese For-Schleife in unterschiedlicher Form zur Anwendung kommen. Im ersten Beispiel oben hast Du Dich auf die Zeile bezogen. Dasselbe funktioniert natürlich auch mit der Spalte [Cells(1, x)]. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, eine Zelle auf dessen Wert zu überprüfen. In der nachfolgenden Datenbank soll das Geschlecht jeweils ausgeschrieben werden (W = Weiblich; M = Männlich).

For-Schleife

Dazu schreiben wir folgenden Code:

For x = 2 To 7
If Cells(x, 1) = "M" Then
Cells(x, 2) = "Männlich"
End If
If Cells(x, 1) = "W" Then
Cells(x, 2) = "Weiblich"
End If
Next

Die For-Schleife beginnt diesmal bei X = 2. Danach findet eine Überprüfung mittels "If-Then" statt. Pro Durchlauf habe ich jeweils nach "M" und anschliessend nach "W" gesucht - einfacher wäre die Verwendung von "If-Then-Else", also "Wenn-Dann-Sonst". Ich decke diesen Fall nicht in diesem Beitrag ab, Du kannst das aber gerne selbst ausprobieren!

Den letzten Fall, den ich noch aufzeigen möchte, ist das Entfernen von Zeilen. Nehmen wir an, wir möchten nur die weiblichen Personen angezeigt haben. Unsere Überprüfung soll also nach "M" suchen und in dem Fall die gesamte Zeile entfernen. Der Code dazu lautet wie folgt:

For x = 2 To 7
If Cells(x, 1) = "M" Then
Rows(Cells(x, 1).Row).Delete
x = x - 1
End If
Next

Der Check in den ersten beiden Zeilen bleibt gleich wie im oberen Beispiel. Danach wird die Zeile der Zelle "x, 1" entfernt. Da sämtliche unteren Zeilen nach oben rücken, müssen wir in dem Fall x unbedingt wieder um 1 zurücksetzen, ansonsten werden einzelne Zeilen ungewollt übersprungen. Je nach dem, wie Deine Daten angeordnet sind, kannst Du mit "x - 1" oder "x + y" y-beliebig viele Zeilen überspringen, bevor Dein Loop wieder zur Anwendung kommt. Deine Variable in der For-Schleife bezieht sich dann nicht auf die Zeile selbst, sondern auf den Fall Nummer x. Dein Loop verarbeitet somit x-beliebige Fälle - und den Code dazu brauchst Du nur ein einziges Mal zu erfassen.

Natürlich könnten sämtliche dieser Befehle leicht in Excel mittels Formel "WENN", dem Setzen eines Filters und dem Löschen der jeweiligen Zeilen vorgenommen werden. Falls es sich aber um eine grosse Tabelle handelt, oder ein wiederkehrender Prozess vorliegt, kann das Makro abgespeichert und jederzeit aufgerufen werden - es lediglich ein initialer Aufwand zur Programmierung notwendig, danach entstehen erhebliche Zeitgewinne und das Fehlerpotenzial wird minimiert (sofern alles korrekt programmiert wurde).