Digitalisierung in (produzierenden) Unternehmen - Navigator-Tool

Digitalisierung und Industrie 4.0

Die Digitalisierung ist derzeit in vollem Gange. Sie ist mehr als nur ein Technologietrend, da eine ganzheitliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderung in allen Lebensbereichen erlangt wird. Man spricht vom digitalen Zeitalter und von der vierten industriellen Revolution (kurz: Industrie 4.0). Dabei finden cyber-physische Systeme Anwendung, die in Form des Internets der Dinge und Dienste den Medienbruch zwischen dinglicher und virtueller Welt schliessen. Mittels Sensoren an physischen Produkten oder Maschinen können beispielsweise Informationen erfasst und digital weiterverarbeitet werden. Somit findet eine Verschmelzung der dinglichen und der digitalen Welt statt, um aus Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) weiteren Nutzen zu schöpfen. Diese Vorteile hegen ein Disruptionspotential: Digitale Geschäftsmodelle disruptieren etablierte Unternehmen, indem sie Kunden einen höheren Nutzen zu oftmals tieferen Kosten bieten. Durch den immer rasanter werdenden Technologiewandel sind Unternehmen gezwungen, sich anzupassen, um mit dem Wettbewerb mitzuhalten. Digitale Geschäftsmodelle bedrohen etablierte Organisationen. Insbesondere für produzierende Unternehmen, die schon seit mehreren Jahren am Markt tätig sind, ist der technologische Fortschritt nicht einfach zu interpretieren. Es mangelt den Unternehmern meist an spezifischem Wissen, da ihr Kerngeschäft nicht zur IT-Branche gehört. Um am Markt attraktiv zu bleiben, haben einige Organisationen bereits Initiativen in Richtung Industrie 4.0 unternommen. Es wird empfohlen, die Digitalisierung mehr als Chance denn als Herausforderung zu sehen.

Auch in der Schweiz ist man bestrebt, Digitalisierungsmassnahmen vorzunehmen und sich weiterzuentwickeln. Die Firma Ypsomed beispielsweise bietet ihren Kunden neben der herkömmlichen Insulinpumpe eine (mobile) Applikation zur digitalen Diabetestherapie, womit laufend Daten erfasst werden. Eine solche digitale Lösung erhöht den Kundennutzen und den langfristigen Therapieerfolg. Ein zweites Vorzeigebeispiel aus der Industrie ist die Firma Hilti. Die digitale Transformation ist da ebenfalls von hoher Bedeutung. Allem voran das Internet der Dinge bietet viele neue Anwendungsfelder für die Nutzung und Verwaltung von Elektrogeräten an. Neben kundenseitiger Digitalisierung hat Hilti zudem intern Prozessoptimierung vorgenommen: Sämtliche Personaldossiers wurden digitalisiert und stehen nun elektronisch im ERP-System zur Verfügung. Durch die Digitalisierung ergeben sich zudem neue Nischen und Geschäftsfelder innerhalb von Wertschöpfungsketten, wie die Blexon AG mit ihrem «Blechportal» zeigt: Über eine Web-Plattform können eigene 3D-Modelle importiert werden und die Preise und Liefertermine dafür sind per Knopfdruck abrufbar, ehe man über das Portal die Bestellung der Teile auslöst.

Digitalisierungsmöglichkeiten und Navigator-Tool

Welche konkreten Möglichkeiten und Anwendungsfälle bieten sich jedoch einem Unternehmen? Um diese Frage zu beantworten und insbesondere produzierenden Unternehmen einen Leitfaden zu bieten, habe ich einen Prototyp eines Navigator-Tools erarbeitet. Die Datei kann hier heruntergeladen werden:

Navigator-Tool_Prototyp (Es handelt sich dabei um eine .zip-Datei, da die darin enthaltene Excel-Tabelle Makros enthält.)

In dem Tool können Unternehmen und Unternehmensbereiche erfasst und angepasst werden. Es werden basierend auf den Angaben Lösungsvorschläge und Möglichkeiten zur Digitalisierung aufgezeigt. Um entsprechende Massnahmen identifizieren zu können, ist eine IST-Situation der Organisation notwendig - dazu werden Fragen zum Unternehmen selbst gestellt sowie einige Informationen zu Produkt, Kunden und Markt benötigt. Nach dieser Phase werden bereits Digitalisierungsmöglichkeiten angezeigt und es kann nun jeweils angegeben werden, ob die entsprechenden Ansätze bereits im Unternehmen in Planung oder gar umgesetzt sind. In einer letzten Phase finden sich im Navigator-Tool 18 spezifische Fragen zu dem Vorhaben der erfassten Organisation oder des Unternehmensbereichs ehe die Digitalisierungsmöglichkeiten abschliessend vorgeschlagen werden. Die Befragung kann jederzeit bearbeitet werden. Hier ist eine Aufzählung aller 17 Digitalisierungsansätze, die im Navigator-Tool vorgeschlagen werden können. Informationen zu jeder Möglichkeit sind ebenfalls im File selbst nachzuschlagen.

  • Internet of Things (IoT)
  • Digital Twin
  • Digitalisierte Datenerfassung
  • Computer Aided Design (CAD)
  • Enterprise 3D Printing
  • Augmented Reality (AR) / Virtual Reality (VR)
  • Mobile Endgeräte
  • ERP-System
  • Webshop (eShop)
  • EDI/EDIFACT und eRechnungen
  • eProcurement
  • Customer und Supplier Relationship Management (CRM / SRM)
  • Cloud Computing
  • Enterprise-Filesharing
  • Robotic Process Automation (RPA)
  • (Big) Data Analytics
  • eMarketing (Newsletter, Forum, Blog und Microblogs)

Das Feedback und weiteres Vorgehen

Innerhalb des Navigator-Tools ist zudem ein Tabellenblatt für allfälliges Feedback vorbereitet. Damit kann dazu beigetragen werden, die eingepflegten Regeln und Parameter im Tool zu verbessern. Uns interessiert beispielsweise, weshalb vorgeschlagene Digitalisierungsmassnahmen bei Ihrem Unternehmen nicht zum Einsatz kommen sollten (z.B. aufgrund von gesetzlichen Rahmenbedingungen). Diese Informationen tragen zu einer optimierten Entscheidungsfindung bei und verbessert den Navigator.

Sollten Sie Fragen sowie weiteren Bedarf zu einzelnen Digitalisierungsmassnahmen haben oder Unterstützung bei Ihrem Digitalisierungsprojekt benötigen, können Sie uns gerne kontaktieren. Hier geht es direkt zum Kontaktformular oder per Email an roman@excelblog.ch, um unverbindlich ein Telefongespräch und einen allfälligen Termin bei Ihnen vor Ort zu vereinbaren.